Bildungshäuser bleiben bestehen – Fränkische Nachrichten v. 19.03.2012

Die Entscheidung ist gefallen: Stundenzahl wird deutlich reduziert / Tagung in Stuttgart / Die FN sprachen mit Claudia Hampe

Von unserem Redaktionsmitglied Ingrid Eirich-Schaab

Stuttgart/Gerichtstetten. Alle bestehenden Bildungshäuser in Baden-Württemberg bleiben erhalten. So auch die Bildungshäuser in Gerichtstetten und Bödigheim. Neue werden allerdings aus Kostengründen keine hinzukommen: Das ist das Ergebnis einer Tagung, zu der am Freitagvormittag Vertreter aller Bildungshäuser im Land nach Stuttgart eingeladen waren. Die Landesregierung teilte dort mit, wie die Zukunft der 161 Einrichtungen aussehen wird. Die Einschränkungen sind gravierend: „Die bestehenden Bildungshäuser haben künftig ein deutlich geringeres Stundenpotenzial zur Verfügung“, erklärte die Rektorin der Gerichtstettener Grundschule, Claudia Hampe, auf Anfrage der FN. Sie vertrat in Stuttgart das Bildungshaus Erftal. Pro Projektgruppe werde es statt bisher zwei nur noch eine Lehrerstunde geben.
Und das, obwohl auch die offizielle Bestätigung dafür vorliegt, dass die Arbeit in den Bildungshäusern wichtig und wertvoll ist: Vertreter des Zentrums für Neurowissenschaften und Lernen, die die Bildungshäuser begleiten, beurteilten deren Arbeit sehr positiv, wie Claudia Hampe, resümierte.
Die Entscheidung der Landesregierung bedeute für Schule und Kindergarten in Gerichtstetten, dass dort das Angebot je nach Projekt auf zwei bis drei Stunden pro Woche reduziert wird. „Zwei Stunden gibt es auf jeden Fall“, ist die Schulleiterin überzeugt. „Und damit haben wir als Bildungshaus gegenüber normalen Grundschulen weiterhin einen Vorteil.“ Die durch die Stundenreduzierung eingesparten Mittel sollen dafür verwendet werden, dass es künftig für alle Grundschulen eine Deputatsstunde geben wird für die Kooperation mit einer Kindertageseinrichtung. Diese Arbeit musste bisher nebenbei mit erledigt werden ohne Ausgleich.
„Für die frühkindliche Förderung bei uns ist es auf jeden Fall sehr sinnvoll, dass das Bildungshaus eine Zukunft hat“, ist Claudia Hampe wichtig. „Wir sind jetzt eingearbeitet und können dadurch unser Niveau halten.“ Die äußerst zeitaufwendige Startphase ist vorbei und einer gewissen Routine gewichen. Die Verzahnung von Schule und Kindergarten habe sich eingespielt. „Insofern kann ich mit der Stundenreduzierung gut leben.“ Es mache Sinn, den Schwerpunkt weiterhin auf die Sprachförderung zu legen. Die Singende Grundschule in Kooperation mit der Musikschule Hardheim soll beibehalten werden, eventuell auch die Atelierarbeit. Ein neues Projekt widmet sich dem Thema „Komm mit ins Land der Mathematik.“
© Fränkische Nachrichten, Montag, 19.03.2012

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